Historie
Am 12. März des Jahres 1924 wurde der, wie er damals hieß „Verein zur Hebung der Pferdezucht Kreis Goslar, Sitz Liebenburg (Harz) e.V. ins Leben gerufen. Zu seinen Gründern zählten Dr. med. Kurt Fontheim, Domänenpächter Walter von Schintling-Horny und Landwirt Reinhard Rühe.
In Liebenburg wurde schon 1924 das erste Reit- und Fahrturnier abgehalten, eine reiterliche Veranstaltung, die sich dann bis 1933 fast alljährlich wiederholte. Unter den damals etwa 160 Mitgliedern des Vereins waren viele erfolgreiche Turnierreiter, die zahlreiche Einzel- und Mannschaftspreise gewinnen konnten.
Während des 2. Weltkrieges ruhte der Reitsport völlig, um 1946 und 1947 zu neuem Leben zu erwachen.
1949 wurde der Verein neu benannt und heißt seit dem „Reitervein Liebenburg und Umgebung e.V.“ In den ersten Nachkriegsjahren waren es vor allem die Herren Dr. med. vet. Kampe, Dr. med. Hans Kurt Fontheim, Gustav Dette sen. und Walter von Schintling-Horny, letzterer als langjähriger Vorsitzender des Vereins, die dem reiterlichen Leben neuen Auftrieb gaben und schon 1948 das erste Nachkriegsturnier veranstalteten.
Zu dem Reit- und Fahrturnier im September 1948 zog ein festlicher Reiterzug, begleitet von einer Musikkapelle zum Turnierplatz an der Straße nach Klein Mahner. Es kamen über 10.000 Zuschauer, um die guten Leistungen der 250 Teilnehmer in den Wettbewerben zu verfolgen. Diese Leistungen sind um so höher zu bewerten, da man sich vor Augen halten muss, dass die Pferde nicht einseitig ausgebildet, sondern Gebrauchspferde waren, die Tag für Tag zur Arbeit auf dem Felde eingesetzt wurden.
Ebenfalls im Jahr 1948 erfolgte der Bau der Liebenburger Reithalle, damals alles andere als selbstverständlich und eine großartige Eigenleistung.
Am 8. November 1949 wurde die erste Hubertusjagd durchgeführt, weitere Jagden folgten alle zwei Jahre, jeweils im Wechsel mit den Reitturnieren. Die letzte Jagd mit einer Hundemeute fand in den 90er Jahren statt.
Das erste Turnier im Park der Domäne Liebenburg gab es 1969, es starteten 350 Pferde. Beim Parcouraufbau wurden damals auch Hefer von der Bundeswehr eingesetzt. Das Turnier hat sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Inzwischen ist daraus eine dreitägige Veranstaltung mit anspruchsvollen Prüfungen bis zur Klasse S in der Dressur und M im Springen geworden.
Der Schulbetrieb mit den vereinseigenen Pferden, die in den Stallungen der Domäne Liebenburg untergebracht waren, fand in den Jahren 19.. bis 2000 statt. Nach Aufgabe des Schulbetriebes konnten die Pferde bei den ehemaligen Reitern gut untergebracht werden. Reiter die kein eigenes Pferd besitzen, können seit 1998 im Reitsatall Kather in Gielde auf Schulpferden lernen.
Aktuell gibt es in Liebenburg ein ständiges Angebot an qualifiziertem Dressur- und Springunterricht für alle Alters- und Leistungsklassen. Die Vereinslage an der L 500 wird immer wieder modernisiert, um möglichst optimale Trainingsbedingungen zu bietes. Beispielsweise wurde 2014 eine Beregnungsanlage für den Springplatz gebaut, im Herbst 2016 wurde in der Reithalle die Lichtanlage erneuert.
Chronik
1924 Gründungssitzung. Am Sonntag, den 31. August 1924 fand eine Stutenschau zu Liebenburg statt. Als Inhalte der Ausschreibung wurden eine Materialprüfung für Reitpferde, eine Materialprüfung für Zuchtstuten, eine Eignungsprüfung für Wagenpferde (Einspänner), ein Juniorenpreis, eine Eignungsprüfung für Ackerpferde, ein leichtes Jagd- und Gruppenspringen, eine Eignungsprüfung für Wagenpferde (Zweispänner), Reiterspiele sowie eine Jagd mit Auslauf aufgeführt.
1925 Eintragung ins Vereinsregister. Am Sonntag, den 09.August wurde ein Reit- und Fahrturnier veranstaltet.
1949 Bau der Reithalle, die Einweihung erfolgte im November 1949. Zunächst war das Gelände noch in Besitz der Zuckerfabrik Schladen und wurde von dieser gepachtet. Zur Finanzierung der Reithalle wurden durch den Verein 96 Reithallenanteile ausgegeben, die der Verein über Jahre zurück erwerben konnte.
Am 27.07.1949 wurde der Verein als "Reiterverein Liebenburg und Umgebung in Liebenburg" in das Vereinsregister eingetragen (vormals Verein zur Hebung der Pferdezucht Kreis Goslar, Sitz Liebenburg e.V. (Beschluss der Hauptversammlung vom 30.06.1949)
Früher wurden u.a. sogenannte Gespannprüfungen durchgeführt, bei denen Gespanne über eine Strecke von 20 Metern Lasten auf einem bestimmten Untergrund ziehen mußten. 1949 wurden gemäß einer Aktennotiz im 3. Durchgang 15,5 t in Form von drei Gummiwagen an die Gespanne gehängt. Am Ende wurde der Sieger über die Zeit des Fortbewegens auf der "Stoppel" ermittelt.
Eine weitere Variante war eine Schrittprüfung für Gespanne. Hierfür wurden die Gespanne in einer Linie aufgestellt und auf ein gegebenes Zeichen angefahren. Es war eine Strecke von 100 Metern im Schritt zu überwinden. Es zeigte sich, dass der Ehrgeiz einiger Fahrer und Pferde zum Antraben und damit zum Ausschluss führten. Beste Zeit in der Prüfung von 1949 waren 57 Sekunden.
Teilweise wurden zwei Turniere im Jahr durchgeführt, einmal das sogenannte Windmühlenbergturnier und zum Anderen das große Turnier auf der Domäne. Als weitere Veranstaltungen wären Reiterbälle, Wintervergnügen, Jagden oder Wanderritte zu nennen.
1956 Zum Neujahrsreiten wurde eine provisorische Stromleitung (Lichtleitung) in die Reithalle gelegt.
1957 Beschluss der Hauptversammlung, dem Landessportbund und dem Kreissportbund beizutreten
1963 Ausarbeitung der ersten Hallenordnung zur Nutzung der Reithalle
1967 Beschluss zur Investition in eine Strom- und Wasserleitung für die Versorgung der Reithalle
1969 Anbau von Regenrinnen und Schaffung von Ableitungen für das Regenwasser. Beschluss zur Anschaffung eines großen Spiegels für die Reithalle
1972 Beschluss zur Erneuerung der Beleuchtung in der Reithalle und Ergänzung um eine dritte Lampenreihe
1974 Jubiläumsturnier für das 50 jährige Bestehen des Vereins. DAs Turnier wurde in der Kategorie "B" ausgetragen. Des Weiteren wurde beschlossen, die Dachrinnen zu erneuern, einen weiteren Spiegel anzuschaffen und ein Lichtband an der Reithalle (Südseite) anzubringen. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgte 1975
1976 Reparatur der Bande
1978 Anpassung der Satzung, u.a. Festsetzung der Amtszeit für den engeren Vorstand auf drei Jahre (vormals ein Jahr). Ebenfalls Beschluss zum Bau der Toilettenanlage auf der Domäne unter Beteiligung des Reitervereins.
1981 Beschluss zum Bau der Beregnungsanlage, Die Umsetzung erfolgte 1982 in Eigenleistung
1988 Beschluss zur Entfernung des Wassergrabens im Domänenpark. "... ein Mitglied soll mit einem Bagger versuchen, das Ungetüm zu sprengen."
Erneuerung des Spiegels in der Reithalle, nachdem diesen ein Pferd zertrümmert hatte.
1989 Satzungsänderung im Hinblick auf Anforderungen der Abgabenordnung
1990 Grenzöffnung, u.a. wurde eine Delegation des Kreisreiterverbandes nach Wernigerode begleitet
1991 Der Reiterverein Steinlah e.V. schließt sich zum 01.01.1991 dem Reiterverein Liebenburg und Umgebung e.V. an
1993 Generalüberholung des Reithallendaches
1995 Beschluss zum Kauf des an der Reithalle angrenzenden Unlandes (heute Teil des Außenplatzes und des Parkplatzes)
1997 Beschluss zur Sanierung des Reithallengiebels
1999 Jubiläumsturnier zum 75 jährigen Bestehen
Erster Beschluss zum Bau eines Reitplatzes auf dem Domänengeländes sowie erste Überlegungen zum Abtragen des Erdwalls an der Reithalle im Rahmen der Planungen für den Fahrradweg in Richtung Neuenkirchen
2000 Beschluss zum Bau eines Dressurplatzes auf dem Domänengeländes mit einer Größe von 20X60 Metern.
Beschluss zum Verkauf der letzten Schulpferde
2002 Am 15.01.2002 wurde der Grasstreifen an der Reithalle in Richtung Liebenburg gekauft
2003 Umsetzung der Erweiterung des Reitplatzes an der Reithalle. Der Erdwall wurde abgetragen bzw. versetzt. Es entsteht ein Trainingsgelände von rd. 4.500 qm. Des Weiteren wurde ein kompletter Hindernisparcours angeschafft, der Bestand wird seither jährlich überprüft.
XXXX Bau der Biogasanlage und damit Erneuerung der Strom- und Wasserversorgung für die Reithalle
XXXX Erwerb eines eigenen Schleppers zur Pflege der Reitanlage
2015 Anschaffung Container für den langfristigen Ersatz des Richterturms
2016 Sanierung des Treckerschuppens sowie der Beleuchtung in der Reithalle
nachrichtlich:
1955 wurde festgelegt, dass eine silberne Ehrennadel Mitgliedern mit einer 25 jährigen Mitgliedschaft verliehen wird. Das goldene Vereinsabzeichen wird nach 30 jähriger Mitgliedschaft verliehen. Eine Beitragsfreiheit erhalten Mitglieder, die das 70. Lebensjahr vollendet haben und 25 Jahre Mitglied sind.
1999 wurde festgelegt, dass Mitglieder eine goldene Ehrennadel erhalten, wenn diese 20 Jahre Mitglied sind und 10 Jahre im Vorstand tätig waren.
Über weitere Informationen und Beiträge zur Historie des Vereins würden wir uns freuen und an dieser Stelle veröffentlichen.
- Hubertusjagd
- Vergleichsturniere zwischen Goslar und Liebenburg beim Windmühlenbergturnier
- Kinder- und Voltigiergruppe
- Schulpferde und Schulunterricht
- Bilder
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